Dwarflab hat mit dem DWARF Mini ein neues Smart-Teleskop vorgestellt, das klar auf Mobilität setzt und Astrofotografie im Taschenformat verspricht. Bereits mit dem beliebten DWARF 3 hat Dwarflab gezeigt, wie zugänglich Astrofotografie werden kann, wenn Software und Technik gut aufeinander abgestimmt sind. Das DWARF Mini baut nun auf den vielen gesammelten Erfahrungen mit dem DWARF 3 auf.
Mit einem Gewicht von nur 840 Gramm und Abmessungen (18 x 10 x 6 Zentimeter), die in eine Jackentasche passen, beansprucht das DWARF Mini laut Dwarflabs aktuell den Titel des kleinsten vollautomatischen Smart-Teleskops weltweit. Im Mittelpunkt stehen einfache Bedienung, kurze Setup-Zeiten und verlässliche Automatikfunktionen. Das kleine Teleskop soll den Zugang zum Nachthimmel vereinfachen, den Einstieg in die Astrofotografie erleichtern und Beobachtungen ermöglichen, die auch ganz spontan und ohne viel Zubehör gelingen.

Technik und Aufbau des DWARF Mini
Trotz der kompakten Bauweise integriert das DWARF Mini eine vollständige Astro Kamera, eine automatische Nachführung und ein intelligentes Steuerungssystem. Im Zentrum steht der Sony IMX662 aus der STARVIS 2 Serie im Format 1/2,8 Zoll. Seine zwei Mikrometer großen Pixel ermöglichen 5 Megapixel RAW Aufnahmen in 1080p und sollen eine gute Lichtausbeute bieten, was detailreiche Bilder von Mondkratern, helleren Nebeln und fernen Galaxien erlaubt. Ergänzt wird die Teleoptik durch eine zweite Kamera auf Basis des OmniVision OS02K10, die für Orientierung und breite Himmelsfelder genutzt wird.
Das optische System besteht aus zwei Linsen: einer Teleoptik mit einer äquivalenten Brennweite von rund 1016 Millimetern für tiefe Himmelsobjekte und einer Weitwinkellinse mit etwa 45 Millimetern für großflächige Ansichten wie die Milchstraße. Beide Linsen sitzen in einer rotierbaren Einheit, die sich um 360 Grad schwenken lässt. Der Teleskoparm selbst bewegt sich zusätzlich um 225 Grad. Diese Kombination soll eine stabile Nachführung ermöglichen, die die Erdrotation ausgleicht und das Objekt während längerer Belichtungen im Zentrum hält.
Für unterschiedliche Szenarien stehen mehrere Filter bereit. Dazu gehören ein Breitband Astro Filter, ein Duo Band Filter für Nebelstrukturen und ein abnehmbarer Solarfilter für sichere Sonnenbeobachtung. Im EQ Modus sind Belichtungszeiten von bis zu 90 Sekunden pro Frame möglich. Die Energieversorgung übernimmt ein 7000-mAh Akku, der laut Hersteller etwa vier Stunden durchhält. Der interne Speicher umfasst 64 Gigabyte. Die KI gestützte Nachführung erkennt automatisch Sterne, Planeten oder tagsüber auch Tiere und hält sie im Sichtfeld. In ersten Erfahrungsberichten ist von einem Setup in unter drei Minuten die Rede.

Automatikfunktionen und App-Bedienung
Die Steuerung erfolgt über die aktuelle Dwarflab App für iOS und Android. Das Gerät erzeugt sein eigenes WLAN-Netz, sodass es unabhängig vom Mobilfunk verwendet werden kann. Die App bietet Autofokus, automatische Kalibrierung und eine GoTo Navigation, bei der Objekte aus einem integrierten Himmelsatlas ausgewählt werden. Für längere Sessions stehen Live Stacking, Mosaikfunktionen und zeitgesteuerte Abläufe bereit.
Das Tracking wurde laut Hersteller überarbeitet und soll Sterne und größere Deep Sky Objekte zuverlässig im Sichtfeld halten. Erste Nutzer berichten von einer Setup-Zeit von wenigen Minuten. Bei Tageslicht kann das Mini auch für einfache Naturbeobachtungen genutzt werden, der Schwerpunkt bleibt jedoch klar auf der Astrofotografie.
Aufnahmen können direkt in der App des DWARF Mini gestackt und angepasst werden, sodass viele grundlegende Bearbeitungsschritte ohne zusätzlichen Computer möglich sind. Für weitergehende Verarbeitung steht ein RAW Export bereit, der Bilddateien für Software wie Photoshop, Siril oder PixInsight nutzbar macht. Damit lässt sich der Workflow vom Smartphone bis hin zur vollwertigen Desktop Bearbeitung flexibel gestalten.

Kompaktheit und Einsatzgebiete
Das DWARF Mini richtet sich an Nutzer, die ein möglichst leichtes und sofort einsatzbereites System suchen. Das kompakte Format eignet sich für Reisen, Camping oder spontane Beobachtungen im Garten. Einsteiger profitieren von der einfachen Bedienung, während erfahrene Nutzer Funktionen wie den EQ-Modus und umfangreiche Stacking-Optionen nutzen können.
Aufgrund der kleinen Apertur ergeben sich Grenzen bei schwachen Objekten, die längere Integrationszeiten benötigen. Für markante Nebel, offene Sternhaufen oder großflächige Strukturen wie die Milchstraße ist das Gerät jedoch gut geeignet. In der Community wird der Mini häufig auch als mobile Ergänzung zum DWARF 3 gesehen.
Preis und Verfügbarkeit
Mit einem Pre-Order Preis von 409 Euro (aktuell mit 10 % Rabatt für Vorbesteller) positioniert sich das DWARF Mini als Einstiegsmodell, günstiger und leichter als das DWARF 3 (ca. 600 g schwerer). Es ist ein tolles Gadget für Backpacker, Camper und Einsteiger in die Astrofotografie, die die Hürden traditioneller Ausrüstung umgehen wollen. Die Auslieferung ist für Dezember 2025 geplant. Erste Beta-Tester loben die Zuverlässigkeit, Kritiker bemängeln, dass das kleine Smart-Teleskop keine dedizierten Wildlife-Modi hat.
Das DWARF Mini macht Astrofotografie zugänglich, ohne auf Qualität zu verzichten. Ob für spontane Sessions unter freiem Himmel oder als Ergänzung zu etablierten Setups. Insgesamt markiert das DWARF Mini einen tollen Fortschritt bei der Demokratisierung der Astronomie, der unermessliche Kosmos passt nun tatsächlich in die Jackentasche.
















